Trotz all der Freude, die ich verbreite, bin ich auch ein großer Pechvogel. Durch absolut blödsinnige Zuchtkriterien haben wir Perserkatzen ein Leben lang Probleme mit Nase und
Tränenkanälen. Neben diesen chronischen Geschichten kommen bei mir aber noch Sachen hinzu, die nicht jede Katze mitmachen muß. Bereits mit sechs Monaten bin ich einem gehenden Menschen durch die Beine
gerannt und habe dabei mein rechtes Hinterbein gebrochen. Fast zwei Wochen bin ich mit einem `Gipsbein´ durch die Gegend gehumpelt. Auch heute stelle ich beim sitzen das Bein noch seitlich weg.
Einige Zeit später hätte ich fast ein Auge verloren. Ich hatte es an einer scharfen Pflanze zerschnitten, aber unser tolles Tierarztteam hat es noch mal gerichtet. Im Frühjahr 1999 dann die
Schreckensmeldung. Beim streicheln konnte man an meiner Schulter einen schnell wachsenden Knoten spüren. Eine eilige Untersuchung ergab eine niederschmet- ternde Diagnose: Eine ganz aggressive Krebsart,
die in wenigen Wochen auch die inneren Organe befällt, vermutlich hervorgerufen durch das Impfen zwischen die Schulterblätter. Ich sollte nur noch ein paar Wochen leben. Eine Chemotherapie, die ich
mitmachte, sollte mir noch eine Chance geben. Man sagte, daß ich, falls ich ein Vierteljahr überstehe, gut Chancen hätte. Nun ist es schon über ein Jahr, seit der Operation und alle waren guter Hoffnung,
aber leider hat sich fast an der gleichen Stelle wieder ein Knoten gebildet, der manchmal zum Stillstand kommt und manchmal umso schneller wächst. Jetzt bekomme ich nur noch Aufbauspritzen. Im Moment
geht es mir noch gut. Ich mache noch sehr gerne meine Spässe. Aber mein Tierarzt sagt, daß es auch sehr schnell gehen kann und daß ich dann, damit ich nicht leiden muß, eine andere Spritze bekomme.
Schade, - ich bin noch nicht mal acht und würde gerne noch einige Jahre mit meinen Freunden raufen und meine Menschen mit neuen Eigenheiten überraschen.
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