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Moritz
Moritz

Auch unser Moritz ist tot. Am 21.06. 2004 mußten wir von ihm Abschied nehmen. Aufgrund seines Alters ließen ihn seine Organe im Stich. Leider nur  drei Jahre konnte er unsere Zuneigung erwidern.

Ich heisse Moritz, - aber das ist eine lange Geschichte.

Als ich meine neuen Menschen kennenlernte, war ich ein ziemlich zerrupftes Ding. Ich hatte wochenlang allein in der Wildnis gelebt und mich mehr schlecht als recht durchgeschlagen. Irgendwann wurde ich eingefangen und kam ins Tierheim. Mein Zustand war ziemlich erbärmlich. Kein Wunder: Ich bin ein schwarzer Perserkater und mein Fell ist nicht unbedingt für jedes Wetter geeignet. Vor allem die Herausforderungen für “Drei-Wetter-Taft” sind auch für ein Perserfell ein hartes Brot. So kam es, daß ich im Tierheim ordentlich rasiert wurde, weil meine “Dudds” nicht mehr anders zu entwirren waren. Außerdem mussten sie mir fast alle Zähne ziehen. Meine Kauleiste beschränkt sich jetzt auf einen Eckzahn und zwei kleinere daneben, sowie zwei im hinteren Bereich. Das hindert mich zwar nicht beim essen, auch nicht bei Trockenfutter, aber für die Zunge ist das ganz schön blöd. Die macht sich manchmal selbstständig und hängt mir ein bischen raus. Da ich eine schöne breite, richtige Nase habe, habe ich damit weniger das persertypische Problem. Auch das Tränen meiner bernsteinfarbenen Augen hält sich in Grenzen.

Aufgrund dieser nicht gerade allerbesten gesundheitlichen Voraussetzungen und auch wegen meines Alters, habe ich nicht gedacht, daß ich nochmal ein schönes Zuhause bekomme. Im Tierheim wurde ich auf mindestens 10 Jahre geschätzt. Mein jetziger Doc meint, daß ich bestimmt schon dreizehn bin. Trotzdem kam auf eine Zeitungsanzeige des Tierheims jemand vorbei und hat mich begutachtet. Ich hab mich zuerst mal etwas zurückhaltend verhalten. Man weiß ja nie. Aber geschnurrt hab ich doch schon mal. Verscherzen wollte ich mir’s ja auch nicht. Da mich das Tierheim aber nicht in meinem erbärmlichen Zustand abgeben und mich noch etwas beobachten  wollte, durfte ich noch nicht mit. So musste ich noch drei Besuche abwarten, bis ich endlich mitdurfte. Zu meiner Überraschung waren da aber schon zwei andere, die mich zuerst etwas skeptisch in Augenschein nahmen. Einer ist ein über 9 Kilo schwerer Muskelprotz, aber der ist ziemlich ruhig. Der andere ein fast genauso schwerer Rabauke und Tunichtgut, der fast nicht schläft und fast immer auf der Jagd ist. Zuerst sollte ich Sammy heissen. Weil aber der Wilde schon Jimmy heißt, gab es ziemlich oft ein Kuddelmuddel mit diesen beiden Namen. Deshalb heisse ich jetzt Moritz. Mir ist das egal, ich bin jetzt schon ein halbes Jahr hier und habe mich schon daran gewöhnt.

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Wir haben uns aber relativ schnell geeinigt und kommen sehr gut miteinander aus. Ich jage sie manchmal zum Spaß ein bischen vor mir her. Der Große faucht mich ab und zu an, wenn er keine Lust hat. Der Haudegen macht fast immer mit, aber der kann dann nicht mehr aufhören.  Wenn es dann mir zuviel wird, stehe ich einfach hin und mache den bösen Blick, dann hört er auf. Und falls nicht, raunze ich noch dazu. Da meine Stimme ”etwas rauh” ist, eine Mischung aus alter Tröte und brünftigem Hirsch, wirkt das garantiert. Daher habe ich auch meinen ‘Spitznamen’ Joe (Cocker). Wer einmal “With a little help...” gehört hat, weiß worum es geht.

Gestern hat mich der Doc von meinem letzten Eckzahn erlöst. Der hatte sich gelöst und ist wie eine Pfeilspitze aus meinem Mund gestanden. Jetzt kann ich halt keine Schafe mehr reissen, aber LaPaloma pfeifen geht bestimmt noch.

08.September:   Jetzt bin ich gerade ein halbes Jahr hier. Ich fühle mich wohl. Ich werde behandelt wie ei Pascha, nur das Bürsten hab ich nicht so gerne. Da strample ich meist. Aber trotzdem bin ich auf mein Fell sehr stolz. Schön glatt und weich und kaum noch “Böllele”. Nix mehr mit zerrupft und zersaust. Ich bin jetzt ganz ein Feiner.

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